Ein Rückblick in die Geschichte
Ihre Existenz verdankt die Stadt Zons ihrer Lage am Rhein. Vor 650 Jahren wählte der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden Zons den Ort aus, um dort eine Zollstation zu errichten, die er direkt zur wehrhaften Befestigungsanlage mit dem wichtigsten Merkmal einer mittelalterlichen Stadt – der Stadtmauer – ausbauen ließ. Am 20. Dezember 1373 verlieh der Erzbischof Zons dann die Stadtrechte.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts, als die Dampfschifffahrt aufkam, wurden die Schiffe, beladen mit Gütern aller Art, flussaufwärts getreidelt. Pferde zogen die Last gegen den Strom. Der Weg, auf dem Mensch und Tier entlanggingen, war der heute noch erhaltene Treidel- bzw. Leinpfad entlang der östlichen Stadtmauer. Niemand kam also auf dem Wasserweg an Zons vorbei, ohne hier den Zoll zu entrichten.
Die Zonser Geschichte reicht tatsächlich noch weiter zurück als bis ins Mittelalter. In Zons wurden römische Urnengräber gefunden, eine erste Erwähnung des Ortes findet sich in der Abschrift des Testaments von Erzbischof Kunibert aus dem 7. Jahrhundert. Das prägende Kapitel der Zonser Geschichte beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert.
Zons mit seinen wehrhaften Mauern hat Brände, Kriege, Hochwasser und die Pest überdauert, manches wurde zerstört, vieles neu aufgebaut, und doch hat sich die Stadt ihren Charme bewahrt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten auch Ausflügler das Kleinod für sich. Sie kamen zunächst per Schiff, heute füllen Besucher an jedem Wochenende Parkflächen vor dem Rheintor und die Altstadtgassen. Zons gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region.
7. Jhd.
Hofgut der Kölner Bischöfe in Zons erwähnt
1372
Verlegung des Rheinzolls von Neuss nach Zons durch Erzbischof Friedrich von Saarwerden, Baubeginn der Befestigung
1373
Zons erhält die Stadtrechte
1388
Vollendung der äußeren Stadtbefestigung mit dem Rheinturm
1408
Bau der gotischen Pfarrkirche St. Martinus
1463
Als Sicherheit für seine großen Darlehen erhält das Kölner Domkapitel Stadt und Zoll als Pfand
1464
Erster großer Stadtbrand
1474 – 75
Burgundischer Krieg: Karl der Kühne belagert Neuss, das Heer von Kaiser Friedrich III. lagert in Zons
1547
Zweiter großer Stadtbrand
1574 – 77
Zonser „Schweinefehde“
1593
St. Martinus erhält Pfarrrechte, Loslösung von der Pfarre St. Maternus beim Gutshof Bürgel
1620
Dritter großer Stadtbrand
1623
Erste Pestempidemie
1635
Zweite Pestepidemie
1646
Erfolglose Belagerung von Zons durch die Hessen im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648)
1694
In der Turmwindmühle wird ein Sackaufzug eingebaut
1784
Größtes Rheinhochwasser, Zerstörung der Ostmauer
1794
Ende des Kurfürstentums Köln
1802 – 03
Schloss und Zollturm werden beschlagnahmt und versteigert
1814
Ende der französischen Herrschaft
1833 / 42
Abriss des Feldtors
1872
Beschluss über Abriss der zu kleinen, baufälligen St. Martinus Kirche
1878
Fertigstellung des neugotischen Neubaus der Kirche
1907
Einstellung des Windmühlenbetriebes
1926
Schweres Hochwasser, danach Bau des Deiches
1935
Eröffnung der Freilichtbühne im Zwinger, Bau von Wasserleitungen
1965 / 66
Restaurierung der Windmühle
1975
Kommunale Neugliederung, Zons verliert Stadtrechte, gehört administrativ zur Stadt Dormagen
1993
Der Dormagener Stadtteil Zons darf sich „Stadt Zons“ nennen
2023
Jubiläum „650 Jahre Stadt Zons“